Empa stellt Assistenzprofessor

Mit nachträglicher Verstärkung besser gerüstet für Erdbeben

Apr 19, 2005 | MARTINA PETER
Dr. Masoud Motavalli (42), Leiter der Empa-Abteilung «Structural Engineering», wurde am Departement für Bauingenieurwesen der Universität von Teheran zum Assistenzprofessor gewählt. Er unterrichtet dort fortgeschrittene StudentInnen und DissertandInnen zum Thema «Anwendung von Polymerkomposit-Materialien im Bauingenieurwesen»; ein Thema, das auch Lösungen zur nachträglichen Verstärkung von erdbebengefährdeten Gebäuden bietet.
https://carboquant.empa.ch/documents/56164/314421/a592-2004-06-14-b1m+Motavalli+Teheran.jpg/3648b2db-1dbd-4bf9-a09c-e90f2f533a35?t=1448300954000
Prof. Dr. Masoud Motavalli
 
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Anfang des 20. Jahrhunderts erbautes Gebäude in Teheran, das nachträglich verstärkt und erdbebensicher gemacht werden soll
  Gemäss Prognosen von Seismologen ist die Wahrscheinlichkeit schwerer Erdbeben in Teheran in den nächsten Jahren besonders gross. Die 1999 eingeführte iranische Baunorm sieht deshalb strenge Auflagen für die Erdbebensicherheit von Neubauten vor. Doch was geschieht mit älteren Gebäuden? Wie können die vielen wertvollen historischen Bauten besser vor Erdbebenschäden geschützt werden? Lösungen zur nachträglichen Verstärkung von Bausubstanzen sind gefragt.
 

Die Empa hat dazu eine in der Praxis bereits bewährte Methode zu bieten: die nachträgliche Verstärkung von Mauerwerk durch Hochleistungs-Faserverbundwerkstoffe. Das Know-how, wie beispielsweise Lamellen aus kohlenstofffaserverstärkten Polymeren auf die gefährdeten Bauwerke aufgeklebt werden können, wird von Prof. Dr. Masoud Motavalli seit kurzem vor Ort an der iranischen «University of Tehran» an fortgeschrittene Studierende weitergegeben. An der grössten Universität im Mittleren Osten, die von über 28'000 StudentInnen besucht wird, werden allein am Bauingenieurdepartement 780 angehende IngenieurInnen von 40 Professoren unterrichtet; seit dem Wintersemester 2003/2004 auch von Masoud Motavalli. Er emigrierte 17-jährig aus dem Iran in die Schweiz, absolvierte an der ETH Zürich sein Bauingenieurstudium und schloss mit einer Dissertation ab. Seit 1992 arbeitet er an der Empa, wo er 1999 die Leitung der Abteilung Structural Engineering übernahm. Prof. Dr. Masoud Motavalli bleibt weiterhin Leiter der Empa-Abteilung, verbringt aber einen Teil des Jahres in Teheran.

 
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Faculty of Engineering an der Universität Teheran
 

Akademischer Wissenstransfer Schweiz – Iran

Dank seinen iranischen Wurzeln und seiner Verankerung in der Schweizer Bauingenieurszene ist Prof. Motavalli ein geeigneter Brückenbauer zwischen Ost und West: Sowohl im Iran als auch in der Schweiz setzt er sich aktiv für den akademischen Wissenstransfer ein. So beschäftigte er in seiner Abteilung immer wieder PraktikantInnen, DiplomandInnen und Dissertierende aus dem Ausland, die von ihm und seinen erfahrenen Empa-MitarbeiterInnen betreut werden. So auch Studierende aus dem Iran.

Um den internationalen Austausch von Studierenden noch besser zu fördern, engagiert er sich als Gründungsmitglied und wissenschaftlicher Beirat für den Aufbau und Erfolg einer Niederlassung von IAESTE (International Association for the Exchange of Students for Technical Experience) an der Universität von Teheran.

 

Ansprechperson für inhaltliche Auskünfte:

Prof. Dr. Masoud Motavalli
Abt. Structural Engineering, Tel. + 41 44 823 41 16, E-mail:


Redaktion:

Martina Peter
Abt. Kommunikation/Marketing, Tel. + 41 44 823 49 87, E-mail:

 
 
Weitere Dokumente

Medienmitteilung: Mit nachträglicher Verstärkung besser gerüstet für Erdbeben.pdf: 191 KB

IAESTE Iran: IAESTE at the University of Tehran, joined the association in 2002

University of Tehran: Homepage der Universität von Teheran

Empa-Abteilung Structural Engineering