Eine der effizientesten Transportarten überhaupt ist die
Verfrachtung per Schiff. Ausgerechnet dort stehen jedoch noch viele
ältere Dieselmotoren im Einsatz – ohne Abgasreinigung,
ohne moderne Elektronik. Die «University of Birmingham»
startete vor drei Jahren einen ambitionierten Versuch: Ein altes
Kanalboot wurde auf Wasserstoffantrieb umgerüstet. Dieselmotor
samt Getriebe und Tank wurden entfernt; hinein kam ein
hocheffizienter Elektromotor, ein Batteriepack für die
kurzfristige Energieversorgung und eine Brennstoffzelle neben
Wasserstoffspeicher, um die Batterien nachzuladen. Im September
2007 ging das Boot «Ross Barlow» auf Jungfernfahrt ins
britische Binnenkanalnetz, das 3500 Kilometer lang ist. Letztes
Jahr fand die bisher längste Reise statt: vier Tage über
105 Kilometer durch nicht weniger als 58 Schleusen – Zeit
für eine Bilanz.
Grossserienantrieb trifft auf massgefertigte
Speichertechnik
Beim Umbau des 18 Meter langen Stahlbootes galt es
zunächst, den Leistungsbedarf zu berechnen. Aufgrund von
Erfahrungen mit anderen batteriebetriebenen Kanalbooten fiel die
Entscheidung auf einen 10 Kilowatt starken Permanentmagnetmotor.
Die Energie für längere Reisen liefert eine kommerzielle
Brennstoffzelle mit 1 Kilowatt Dauerleistung, ursprünglich als
unterbruchsfreie Stromversorgung (USV) für Telefonanbieter
entwickelt. Die Leistung der Brennstoffzelle reicht jedoch nicht
aus, um das Boot anzutreiben. Daher trägt die «Ross
Barlow» eine Pufferbatterie von 47 Kilowattstunden (kWh)
Kapazität in ihrem Bauch. Als Speichermedium wurden Bleiakkus
verwendet – die sind wartungsarm, kostengünstig und
leicht zu laden. Das Gewicht der Akkus spielt bei Binnenschiffen
keine Rolle.
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