Bild: Bei der Postershow zeigten die Forschenden die Details
ihrer Projekte.
Neues Wissen durch originelle Ansätze – das ist
gemäss Louis Schlapbach das Ziel des Forschungs-programms
«Intelligente Materialien». Insgesamt 14
Forschungsprojekte werden derzeit unterstützt und legen den
Grundstein für neue Verfahren in Medizin, Technik und Energie.
Knapp 100 interessierte Besucher liessen sich überraschen: von
Blockcopolymermembranen und Nanoreaktoren, die als Grundlage
für neuartige, interaktive Biosensoren dienen, von smarten
Nanomaterialien, die Medikamente direkt in die betroffenen Zellen
transportieren, von einem Hydrogel, das auf Erwärmung reagiert
und seine heilende Wirkung entfaltet, von einer neuartigen und
schmerzfreien Methode, um bei Frühgeborenen den Blutzucker zu
messen, von Seegurken, von denen wir in Sachen
Materialeigenschaften einiges abkupfern können und von neuen
Möglichkeiten bei der Reinigung von Abgasen bei Bio- und
Erdgasmotoren.
Neuartige Katalysatoren für saubere
Autos
Die Empa arbeitet im Rahmen des NFP 62 an alternativen
Katalysatoren mit niedrigem Edelmetallgehalt (Palladium oder
Platin) für Erdgasfahrzeuge. Erdgas gilt als alternativer
Treibstoff, erfordert aber eine spezielle Abgasnachbehandlung, um
Spuren des nicht verbrannten Methans aus dem Abgas zu entfernen.
Das Projektteam um Anke Weidenkaff von der Abteilung
«Festkörperchemie und -katalyse» und Christian
Bach von der Abteilung «Verbrennungsmotoren» macht sich
dazu die massgeschneiderten Eigenschaften neuer perowskit-artiger
Metalloxide zu Nutze. «Die stabile Perowskitstruktur
ermöglicht aussergewöhnlich regenerative Eigenschaften
und eine Langlebigkeit des Materials im heissen Abgasstrom»,
so Anke Weidenkaff. Vor allem in Hinblick auf die steigende
Nachfrage nach Erdgasfahrzeugen und der noch mangelhaften
Abgasnachbehandlung ist dieses Projekt von grosser Bedeutung.
Von der Grundlage zur Entwicklung
Die erste Phase des NFP 62 ist seit kurzem abgeschlossen. Nun
starten die anwendungsorientierte Forschung und die Partnersuche
für nachfolgende KTI-Projekte – ein Novum im Konzept der
Nationalen Forschungs-programme –, die bis 2016 zu
marktfähigen Innovationen führen sollen. Nationale
Forschungsprogramme haben somit zum Ziel, Grundlagen zu erforschen
und sie schliesslich in marktfähige Produkte zu
überführen. Kein Wunder, findet die Präsentation von
sechs ausgewählten Projekten an der Empa statt, wie Direktor
Gian-Luca Bona betont. «Die Empa hat zum Ziel,
wissenschaftliches Know-how auf den Markt zu pushen, eine
Brücke zu schlagen zwischen Forschung und praktischer
Anwendung». Das «Technology Briefing» an der Empa
biete dazu eine ideale Plattform.
Das nächste «Technology Briefing» zum Thema
«Intelligente Gebäude im 21. Jahrhundert» findet
am 16. Oktober 2013 in Bern statt. Am 29. Oktober ist das
«Technology Briefing» wieder «zuhause» an
der Empa, dann zum Thema «Materialanalyse an dünnen
Schichten und Oberflächen».
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